LDAP-Benutzer unter Linux

Last modified by Nico Greger on 2024/02/15 12:49

Für wen ist diese Anleitung

Wenn du ein Linux-System so installieren möchtest, dass sich Benutzer am Rechner direkt oder über SSH mit ihrem CIT-Account anmelden können, ist dies die Anleitung. Insbesondere auf den Lehrstuhl-VM-Servern, die von der ITO im ESX angeboten werden, ist dies möglich.

Falls du den LDAP für andere Zwecke benutzen möchtest (Einbindung in ein Mailprogramm, als Kontaktbuch oder für Webanwendungen), ist dies vermutlich nicht die passende Anleitung.

Allgemein

Für die VMs der ITO: Bitte nicht die von uns vorinstallierten statischen Benutzer in /etc/passwd, /etc/shadow und /home entfernen. Der LDAP muss so installiert werden, dass diese statischen Benutzereinträge zusätzlich noch funktionieren. Für Wartungszwecke ist es uns wichtig, dass dies auch dann noch funktioniert, wenn die VM keine Netzwerkverbindung hat.

Ihr könnt gerne mit uns Rücksprache halten, wenn Ihr unseren LDAP für Loginzwecke benutzen möchtet, denn wir bleiben auch gerne darüber informiert, wo eine solche Konfiguration eingesetzt wird.

Filtern von Nutzern mit Gruppen

Auf ldap.cit.tum.de sind alle CIT-Benutzer. Gewöhnlich möchte man nicht, dass sie sich alle anmelden können.
Die gängige Lösung ist, dass man eine Benutzergruppe definiert (auch in der StrukturDB als LDAP-Gruppe oder auch lokal aus /etc/groups) mit den Benutzern, die sich einloggen dürfen.
Diese Gruppe konfigurieren wir dann in allen installierten Diensten, die eine Benutzeranmeldung ermöglichen.

Bei ssh ist das in /etc/ssh/sshd_config Einstellung AllowGroup!

Homedirectories

Wo die Home-Verzeichnisse abgelegt werden oder von wo sie eingebunden werden, und welches LDAP-Attribut für den Home-Pfad benutzt wird, ist im Einzelfall zu überlegen.
Man kann z.B. in der /etc/nslcd.conf das homefolderattribut anders mappen (siehe man nslcd.conf)

map passwd homeDirectory ...

Anleitung

Wir wählen den Weg mit nslcd und pam-ldapd und nss-ldapd, weil leichter zu debuggen ist, leichtgewichtiger (die pam/nss-module reden mit nslcd und bauen nicht jeder einzeln eine ldap-verbindung auf).

Zunächst den LDAP-Connector-Dienst installieren:

apt install nslcd

Das fragt einen normalerweise nach dem LDAP-Server und nach dem Base-DN.

LDAP-Server:

ldaps://ldap.cit.tum.de

Base-DN:

ou=dir,dc=cit,dc=tum,dc=de

Konfiguration in /etc/nslcd.conf:

# /etc/nslcd.conf
# nslcd configuration file. See nslcd.conf(5)
# for details.

# The user and group nslcd should run as.
uid nslcd
gid nslcd

# The location at which the LDAP server(s) should be reachable.
uri ldaps://ldap.cit.tum.de

# The search base that will be used for all queries.
base ou=dir,dc=cit,dc=tum,dc=de

# The LDAP protocol version to use.
#ldap_version 3

# The DN to bind with for normal lookups.
#binddn cn=annonymous,dc=example,dc=net
#bindpw secret

# The DN used for password modifications by root.
#rootpwmoddn cn=admin,dc=example,dc=com

# SSL options
#ssl off
tls_reqcert demand
tls_cacertfile /etc/ssl/certs/ca-certificates.crt

# The search scope.
#scope sub

Der Installationsprozess sollte schon automatisch die Einträge in /etc/pam.d/common-* angelegt haben.

Wenn nicht, kann man die für für LDAP notwendigen Einträge aktualisieren mit:

sudo pam-auth-update

Nach den Config-Änderungen die Dienste neu starten:

sudo systemctl restart nscd nslcd

Testing und Debugging

Man sollte jetzt in einer Shell Nutzer aus dem LDAP abfragen können:

id $username

Auflisten aller Nutzer:

getent passwd

Auflisten aller Gruppen:

getent group

Was mit dem LDAP gesprochen wird kann man sich live anschauen um besser fehler zu finden:

sudo systemctl stop nslcd.service
sudo nslcd -n -d   # starte im vordergrund im debug-modus
# jetzt schauen was so passiert
# danach mit C-c beenden, und normalen Dienst wieder starten:
sudo systemctl start nslcd.service